Reisebericht Gomel 2021

Reise nach Gomel in Belarus - 14.11.2021 bis 22.11.2021

1. Tag (14.11.2021)

Heute reisen wir nach Gomel in Belarus. Da es aus politischen Gründen derzeit keine Flüge von EU-Flughäfen nach Minsk gibt, haben wir uns entschlossen einen „kleinen“ Umweg über Istanbul zu nehmen. Wir hoffen, dass alles klappt, weil es gerade wieder politische Spannungen zwischen Belarus und der EU gibt. Als wäre Corona nicht genug. Es wird ein langer Tag, denn nach der geplanten Ankunft in Minsk gegen 21 Uhr folgt noch eine Fahrt auf dem Landweg (4-5 Stunden).

2. Tag (15.11.2021)

Da wir erst gegen 01.30 Uhr heute Nacht hier eingetroffen sind, haben wir uns erlaubt erst gegen 08.30 Uhr zum Frühstück zu erscheinen. Gegen 11 Uhr werden wir in der Schule Nr. 38 vom Schulleiter Alexander erwartet und begrüßt. Leider konnte das Konzert, das Schülerinnen und Schüler für uns vorbereitet hatten, wegen Corona nicht stattfinden. Wir haben natürlich vollstes Verständnis dafür, auch wenn es schade ist. Auch konnten wir unsere Geschenke an die Schule übergeben und die Übergabe einer Geldzuwendung offiziell durchführen. Außerdem hatten wir ein langes Gespräch mit Darja vom Fonds bzw. Verein „Gesundheit für Kinder“. Darja spricht hervorragend Deutsch und hilft uns bei der Vorbereitung von Kindereinladungen mit den Formalitäten, Visa etc.. Sie hat sehr gute Kontakte zu den Botschaften in Minsk, auch der deutschen Botschaft. Am späten Nachmittag und am Abend sind wir Einladungen von Lehrerinnen der Schule 38 und deren Familien gefolgt. Und nun, da ich diese Zeilen im Hotel schreibe, sind wir doch ziemlich müde. Da wir morgen früh um 7 Uhr wieder zu einem Ausflug mit Kindern der Schule aufbrechen, ist es jetzt Zeit für Erholung 🙂

3. Tag (16.11.2021)

Heute geht es schon um 7 Uhr los.  Die Kinderhilfe Gomel e.V. sponsert einen Tagesausflug mit Kindern, die eigentlich dieses Jahr nach Deutschland kommen sollten, was bekannterweise nicht ging. Die Lehrerin Inna von der Schule 38 hat den Ausflug organisiert und wir freuen uns alle darauf, einen Teil von Belarus zu sehen, den wir bisher noch nicht erforscht haben. Auch die meisten Belarussen haben dies noch nicht gesehen. Es geht in den nordwestlichen Teil des Landes. Dort werden wir Gelegenheit haben 2 Schlösser, die UNESCO-Weltkulturstätten sind, zu besichten.

Voller Eindrücke und natürlich müde sind wir mit den Kindern nach Mitternacht wieder zurück in Gomel. Es war ein anstrengender Tag und es hat uns gefreut, wie toll die Kinder bei den Führungen mitgemacht haben – aktiver Geschichtsunterricht sozusagen.

4. Tag (17.11.2021)

Der heutige Tag stand unter der Überschrift „Belarussische Gastfreundschaft“. Wir waren heute auf einer Datscha eingeladen. Diejenigen, die diese Gastfreundschaft schon einmal genießen durften, wissen was damit gemeint ist. Auf dem Tisch ist, nachdem er vollständig gedeckt wurde, kaum mehr Platz für Salz und Pfeffer 🙂 . Leider kann ich nur ein Bild anbieten, das gemacht wurde, als ich dachte es kommt nichts mehr hinzu. Weit gefehlt.

Eine weitere Einladung haben wir gerne von einer guten Freundin angenommen, die auch schon mehrfach in Büttelborn war. Sie ist jetzt Stellvertretende Direktorin in der Schule Nr. 1. Wir freuen uns immer sie besuchen zu dürfen. Und wer weiß, vielleicht können wir sie irgendwann einmal wieder bei uns zu Hause begrüßen. Die Mädels der Gruppe LACKST wissen vielleicht wen ich meine.

5. Tag (18.11.2021)

Heute wurden wir von der Rektorin des Gymnasiums 71, ihren Stellvertreterinnen, Lehrerinnen und einigen Schülern empfangen. Schon im Eingangsbereich wurde traditionell Brot und Salz gereicht. Dann hatten wir Gelegenheit mit der Schulleitung über die aktuelle Situation zu sprechen. Schließlich konnten wir unsere Geschenke und einen Geldbetrag überreichen, der zur Ertüchtigung des Kinderspielplatzes dienen soll.
Vor dem Mittagessen schauten wir uns an, was mit unserer Zuwendung des letzten Jahres geschehen ist. Es wurden einige Trainingsgeräte angeschafft, um Kindern die Möglichkeit zu geben ihre Trainingsrückstände aufzuholen. Im Gymnasium wurde dafür eigens eine Stelle für eine Sportlehrerin geschaffen.
Anschließend sprachen wir mit einigen Schülerinnen und Schülern, die 2016 von uns nach Büttelborn eingeladen wurden. Sie können sich alle noch sehr gut an ihre Gastfamilien und ihre Zeit bei uns erinnern. Unser Eindruck: Die positiven Erinnerungen werden sie ihr Leben lang begleiten. Einige Kontakte nach Deutschland bestehen noch heute. Das freut uns besonders.
Am Abend trafen wir uns mit der Schulleitung in einem relativ neuen Restaurant in der Nähe des Flusses Sosch (Сож) und ließen den Tag bei Pianomelodien ausklingen.
Es wurde heute soviel geredet und übersetzt, dass Margarete am Abend ganz heiser war. Wir wünschen Ihr eine angenehme und erholsame Nacht.

Heute haben wir uns, trotz regnerischem Wetter, ein wenig die Stadt angeschaut. Irina Gontscharenko vom Gymnasium 71 hat uns begleitet. Im Stadtzentrum angekommen, besuchten wir ein Museum, das aktuell eine Ikonenausstellung beherbergt. Das war äußerst interessant, ebenso die anderen Exponante aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auch eine Kirche haben wir besucht.
Anschließend war der angrenzende Park am Ufer des Flusses Sosch unser Ziel. Im Sommer ist das natürlich der Anziehungspunkt für viele Erholungssuchende, aktuell im Spätherbst trifft man eher wenig Menschen. Da müssen wir aber durch, auch durch das Wetter.
Nun hatten wir noch eine Stunde Zeit bis zu unserem Treffen mit einer anderen Gruppe. Irina führte uns zu einem Cafe neben der Staatlichen Universität für Medizin. Hier hätten wir es auch länger ausgehalten, der Chardonnay war super.
Das Treffen mit der schon erwähnten anderen Gruppe fand im Restaurant Riviera statt. Solch ein Restaurant hätte ich in Gomel nicht vermutet, und ich bin schon sehr oft hier gewesen.
Am späten Nachmittag kamen wir zurück in unser Hotel und wurden schon von Vertretern der Schule 38 erwartet. Wieder keine Zeit, aber das müssen wir auf zu Hause verschieben.
Weiter ging es mit einem privaten Treffen, ganz ungezwungen, familiär.
Dann erreichte uns die Nachricht: Kein Weihnachtsmarkt in Büttelborn dieses Jahr. Das ist sehr schade, aber auch verständlich angesichts der Situation.

7. und 8. Tag
(20.11.2021 / 21.11.2021)

Unsere Reise geht so langsam zu Ende. An den letzten beiden Tagen vor unserer Abreise haben wir hauptsächlich private Kontakte gepflegt und waren teils in der Stadt Gomel, teils auf Datschen eingeladen. Einige Impressionen aus der Stadt Gomel anbei.

9. Tag (22.11.2021)

Rückreisetag

Die Woche ging wie im Flug vorbei. Jetzt heißt es Abschied nehmen. Die Rückreise mit einem Kleinbus zum Flughafen nach Minsk haben wir bereits um 4.30 Uhr ab dem Hotel City angetreten. Der Rektor der Schule 38 und die Lehrerin Inna, die viele Dinge für uns organisiert hat, haben uns zu früher Stunde noch verabschiedet. Das nenne ich tollen Einsatz!
Am Flughafen angekommen nahmen wir wieder die Route Minsk-Istanbul und
Istanbul-Frankfurt. Wie geplant sind wir dann am späten Nachmittag voller Eindrücke wieder zu Hause angekommen.